21. ASC-Classic-Gala Schwetzingen
- Jürgen Clauss

- 15. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Internat. Concours d‘Elegance, 5. September - 7. September 2025


Wenn die barocken Gärten des Schlosses Schwetzingen ihre Pforten öffnen, verwandelt sich der Schlosspark jedes Jahr in eine Bühne für automobile Träume. Anfang September 2025 machten wir uns erneut auf den Weg – auf eine Reise durch Zeit, Design und Motorsportgeschichte.
Die Classic Gala ist nicht nur ein Concours d’Elegance, sie ist ein Fest für alle Sinne.
Das Summen der Motoren, der Glanz polierten Lacks, der Duft von Leder und Öl – pure Faszination.
Zwischen perfekt geschnittenen Hecken und glitzernden Spiegelweihern reihten sich über 180 Klassiker, seltene Prototypen und automobile Ikonen aneinander. Fahrzeuge, die sonst nur in Museen zu bewundern sind, standen hier
zum Greifen nah – bereit, ihre Geschichten zu erzählen. 2025 bot die Gala neben traditionellen Prämierungen auch faszinierende Sonderausstellungen und Jubiläen, die die Vielfalt der Automobilgeschichte auf eindrucksvolle Weise feierten.
Fünf Jubiläen mit „A“ im Fokus:
2025 war ein Jahr der großen Geburtstage:
• 125 Jahre Adler
• 125 Jahre Allgemeiner Schnauferl Club (ASC)
• 110 Jahre Aston Martin
• 75 Jahre Abarth
• 70 Jahre Alpine-Renault
Für diese Marken gab es eigene Sonderschauen, die Fans, Historiker und Designliebhaber gleichermaßen begeisterten. Von eleganten Vorkriegsmodellen über auffällige Nachkriegs-Sportwagen bis hin zu Kleinwagen des Wirtschaftswunders, Einzelanfertigungen und Designer-Karosserien – die Vielfalt der ausgestellten Fahrzeuge war schlicht überwältigend.
Mehrere Jury-Rundgänge führten zu spannenden Entscheidungen. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie Ästhetik, Restaurierungsqualität und Automobilgeschichte aufeinandertrafen und die Besucher in Staunen versetzten.
Alpine im Rampenlicht – 70 Jahre „Made by Racers“
Unter all den Jubiläen nahm Alpine einen ganz besonderen Platz ein. Passend zum 70. Geburtstag der Marke drehte sich in der Sonderschau alles um Racing, Geschichte und legendäre Modelle.
Die Ausstellung „70 Years Alpine „Made by Racers’“ machte Motorsportgeschichte lebendig. Highlights waren unter anderem:
• Alpine A210 (1967) – der Le-Mans-Rennwagen, der 1967 Motorsportgeschichte schrieb.
• Alpine 1300 S (1969) – Sieger der deutschen Rundstreckenmeisterschaft, in makellosem Concours- Zustand präsentiert.
Original-Memorabilien wie Fahreranzug, Siegerkranz und Trophäen verliehen der Ausstellung Tiefe und Emotion.
Jeder Besucher spürte die Leidenschaft, die in jedem Detail steckt.
Doppelsieg für alpineLAB – Alpine A110 1300S & A210
Die Classic Gala Schwetzingen 2025 war für uns weit mehr als ein Treffen Gleichgesinnter – sie war ein Triumph.
Zwei Alpine-Ikonen, die wir bei alpineLAB mit Herzblut restauriert haben, wurden in ihren Klassen ausgezeichnet:
• Alpine A110 1300 S (1969) – der legendäre Rundstreckenmeister glänzte nicht nur in der Sonne, sondern auch vor der Jury.
• Alpine A210 (1967) – der Le-Mans-Veteran, in akribischer Detailarbeit in seinen Werkszustand zurückversetzt, zog die Besucher magisch an.
Beide Fahrzeuge standen da, als wären sie direkt aus einer Zeitmaschine gekommen. Jedes Spaltmaß, jede Lacknuance, jeder kleine Sticker erzählt von Motorsport, Leidenschaft und Handwerkskunst. Für uns war es ein unvergesslicher Moment, zu sehen, wie diese beiden Zeugen der Alpine-Geschichte Besucher und Fachjury gleichermaßen begeisterten.
Diese Auszeichnungen sind mehr als Pokale – sie sind Bestätigung unserer Philosophie.
Respekt vor der Geschichte, Perfektion im Detail, und eine grenzenlose Leidenschaft für Alpine.
Genau dafür steht alpineLAB.
Und das Schönste: Dies ist nicht das Ende. Bald werden diese beiden Legenden wieder dort zu sehen sein, wo sie hingehören – auf der Straße, auf der Rennstrecke, mitten im Leben. Denn genau dafür wurden sie gebaut.
„La vraie victoire, c’est de continuer à courir.“
- Jean Rédélé-
Zwei Männer – eine Leidenschaft
Schon im Vorfeld der Classic Gala hatten wir uns gefreut: die Meldeliste versprach ein ganzes Feuerwerk an Alpine-Modellen, von der filigranen A106 bis hin zur kraftvollen A310 V6.
Umso überraschender war es, als am Eröffnungstag nur eine einzige A610 V6 ihren Platz im Schlossgarten fand.
Als wir von der Organisation unter der Leitung von Herrn Hübner erfuhren, dass sämtliche Teilnehmer des 70-Jahre-Alpine-Jubiläums kurzfristig abgesagt hatten, war für uns sofort klar - wir müssen die Lücke füllen.
Eine Lücke dieser Größe wollte gefüllt werden – und zwar gebührend.
Neben den Bemühungen von alpineLAB ist es vor allem einem Mann zu verdanken, dass die Marke Alpine in Schwetzingen nicht nur vertreten, sondern gefeiert wurde - Jörg Brosowski, Autor der legendären Alpine-Chronik „blau gewinnt“.
Mit Zelt, Strohballen und einer charmanten Schaufensterpuppe schuf Jörg eine kleine Welt, in der Geschichte lebendig wurde. Die Alpine-Bibel „blau gewinnt“ lag zum Schmökern bereit und begeisterte selbst nach mehr als zehn Jahren mit ihrer unvergleichlichen Liebe zum Detail.
Ein Großbildmonitor flimmerte unermüdlich und zeigte Szenen aus einer Zeit, als Alpines über die Rallyepisten der Welt flogen. Dazwischen funkelten Trophäen, Pokale und der originale Lorbeerkranz seiner A110 1300S – ein greifbares Stück Motorsportgeschichte.
Die A210 selbst brachte ihre eigene Trophäe mit, den originalen Lorbeerkranz für den Sieg in der Effizienzklasse bei den 24h von Le Mans 1968.
Unser Stand wurde zum Treffpunkt für Enthusiasten, die sich kaum sattsehen konnten an diesem kleinen, aber besonderen Stück Alpine-Kultur. Doch hinter all dem steckt mehr als ein Wochenende in Schwetzingen. Dahinter steckt eine Freundschaft und eine Reise von über 35 Jahren.
Was mit einer schlichten Faszination für die A110 begann, wuchs zu einer gemeinsamen Mission. Stundenlange Schrauberei in der Werkstatt, akribische Recherche in Archiven, die Jagd nach seltenen Teilen und Fahrzeugen,
kleine Rückschläge, große Erfolge.
Diese Jahrzehnte der Leidenschaft gipfelten in einem Moment, der sich kaum in Worte fassen lässt.
Die A210 und die A110 1300S standen Seite an Seite – zwei Autos, zwei Männer, eine Geschichte.
Nicht nur ausgestellt, sondern geehrt: Klassensieger.
Für uns war es weit mehr als ein Pokal.
Es war der Beweis, dass Freundschaft, Ausdauer und unerschütterliche Begeisterung am Ende belohnt werden.
Ein Moment, in dem all die Zweifel, Mühen und schlaflosen Nächte plötzlich Sinn ergaben.
Ein Augenblick, der sich tief einbrennt – weil er zeigt, dass ein Traum wahr werden kann, wenn man lange genug daran festhält.
Und vielleicht ist das Schönste daran, unsere Reise hat gerade erst begonnen.






































