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PISTONS & PASTRIES

Aktualisiert: 17. Okt.

Ein stilvolles Rendezvous für ausgewählte Renn- und Sportwagen


Der Anfang einer Idee

 

Alles begann mit einem Gedanken, geboren in einer Garage, genährt von Leidenschaft und inspiriert vom Duft frisch gebrühten Kaffees und dem Sound röhrender Motoren.

In San Francisco sind sie längst Kult, die Cars & Coffee-Treffen, bei denen Enthusiasten früh am Morgen ihre Garagentore öffnen, um ihre Schätze mit Gleichgesinnten zu teilen. Keine Eitelkeit, kein Wettbewerb – nur Begeisterung, Gespräche und der gemeinsame Herzschlag für die Eleganz der Mechanik, der Ästhetik auf Asphalt.

 

Warum, dachte ich, gibt es so etwas eigentlich nicht hier? Mitten im Ländle – da, wo Namen wie Mercedes, Porsche und Bosch zum Alltag gehören wie Brezeln und Baustellen.

Hier, wo die Wiege des Automobils steht, aber die Leidenschaft oft hinter verschlossenen Garagentoren verborgen bleibt.

„Das kann und darf so nicht bleiben“, schoss es mir durch den Kopf. Und so war die Idee geboren: Pistons & Pastries.

 

Doch kann das funktionieren?

Die Amerikaner zeigen gern, was sie haben – offenherzig mit Kaffeebecher in der Hand.

Und die Schwaben?

Sie packen’s an, machen’s sauber und ordentlich – aber erzählen tun sie lieber leise.

Nicht viel Tamtam, kein großes Aufsehen. Charmant, ehrlich - aber eher schwäbische Zurückhaltung, dafür mit viel Herz und Verstand.

Aber manchmal braucht es nur einen kleinen Funken, um ein Feuer zu entfachen.


Der Plan nimmt Fahrt auf

 

Schon Wochen vor dem eigentlichen Termin begannen die Vorbereitungen. Das Konzept war klar. Französisches Flair sollte das Treffen durchziehen – ein Hauch von Le Mans, von Alpine, von Croissants und Benzin. Trotzdem offen für alle Marken, egal ob Klassiker und modern – die Leidenschaft zählt. Pistons & Pastries war geboren.

Ein Spiel aus Gegensätzen – feine französische Patisserie trifft auf ölverschmierte Hände.

Wer könnte da widerstehen?

 

Und weil Stil und Identität alles sind, war klar: ein starkes Logo musste her.

Wieder einmal griffen wir auf den britischen Illustrator Guy Allen zurück – ein Meister seines Fachs, bekannt für seine stilvollen automobilen Kunstwerke.

Er lieferte uns ein Design, das den Geist der Veranstaltung perfekt einfing. Elegant, lebendig, mit einer handgemalten Berlinette als ikonischem Mittelpunkt.


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Croissants, Chrom & Chaos-Wetter

 

Die Pastries kamen von Le Petit France in Stuttgart – 200 Stück, frisch gebacken, duftend, noch warm an diesem Sonntagmorgen. Der Plan war perfekt: Die Parkplätze der Firma Astor Plast gegenüber sollten sich mit Klassikern und Rennwagen aus ganz Süddeutschland füllen. Doch dann… kam der Regen.

Dauerregen. Kalt. Grau.

So gar nicht Côte d’Azur, eher Nordschleife im November.


Absagen? Keine Option.

Also änderten wir kurzerhand den Plan - Pistons & Pastries zog um.

Indoor - in den Showroom von alpineLAB. Und dort, zwischen glänzenden Berlinettes, dem Duft von Kaffee und frischen Croissants, entstand etwas, das man nicht planen kann: Atmosphäre.

 

Um kurz nach neun war es soweit.

Die ersten Enthusiasten trafen ein – manch einer eingemummt wie im Winter, aber lächelnd

und entschlossen. Das ungemütliche nasskalte Wetter separierte die Jungs von den Männern.

Der Regen konnte die wahren Enthusiasten nicht bremsen - im Gegenteil. Er verlieh dem Moment fast etwas Heroisches und zeugte von Leidenschaft und Durchhaltevermögen.

Ein Dutzend Unerschütterliche kam auf eigener Achse – im strömenden Regen!

Die Parkplätze bei Astor Plast gegenüber füllten sich langsam doch noch mit echten Klassikern, deren Fahrer sich weder Wetter noch Vernunft beugten.

Zwischen aufsteigendem Dampf und klatschnassem Asphalt standen sie da – stolz und glänzend.

Eine Handvoll A110 Berlinettes, zwei wunderschöne Alfa Romeo GTA, mehrere Porsche 911 und sogar eine Cobra Daytona, die trotz Regen majestätisch wirkte.



Zurück – wo alles begann


Einst verließ sie meine Sammlung, fand einen neuen Liebhaber, einen anderen Enthusiasten, der sich ihrem Charme nicht entziehen konnte. Doch nun – auf einem Anhänger, Tropfen glänzend auf dem Lack – kehrte sie zurück.

Zurück an den Ort ihrer Wiedergeburt. Dorthin, wo sie einst zu neuem Leben erweckt wurde, wo aus Teilen Geschichte wurde, wo Leidenschaft auf Präzision traf.

Ein Moment voller Emotion – fast wie ein Wiedersehen alter Freunde.

Die kleine Berlinette glitzerte unter den Tropfen, als wolle sie sagen: Ich bin wieder zu Hause.

 



Genuss & Garage


Während draußen der Regen unermüdlich an die Fenster schlug, begann es im Showroom nach frischem Kaffee und warmen Croissants zu duften.

Meine Tochter hatte das Kommando über die wohl wichtigste Mission des Tages, das leibliche Wohl unserer Gäste.

Mit einem Lächeln und dampfenden Kaffeetassen sorgte sie dafür, dass die Stimmung stieg – trotz Kälte, trotz Regenwetter. Die Gäste griffen zu, dankbar für die Wärme und den Geschmack echter französischer Patisserie. Der Duft von Kaffee, Butter und Benzin vermischte sich zu einer unverwechselbaren Note.




Ein Hauch von Le Mans


Dann kam ein weiteres Highlight: der Porsche 910, angeliefert von Orca Restorations.

Ein Kunstwerk auf Rädern, eine Hommage an die großen Tage von Le Mans.

Als der flache Rennwagen in die Nebenhalle geschoben wurde, war plötzlich alles still.

Nur das leise Tropfen des Regens, das Klicken der Kameraobjektive und ehrfürchtiges Staunen.

Ein Hauch von Circuit de la Sarthe lag in der Luft.



 

 


Der Spirit lebt


Im alpineLAB Showroom wurde es unterdessen immer lebendiger.

Die Gespräche nahmen Fahrt auf, die Gesichter wurden vertrauter – fast wie alte Freunde, die sich endlich wiedersehen. Das Stimmengewirr wuchs, wurde zum Soundtrack des Moments und übertönte mühelos die Musik im Hintergrund.

 

Für mich als Organisator verging die Zeit wie im Fluge.

Kaum geöffnet, war der Showroom voller Stimmen, Lachen und glänzender Augen.

Bekannte Gesichter traten durch die Tür – Freunde, Wegbegleiter, Enthusiasten und zwischen ihnen viele neue, neugierige Besucher, die sich vom Wetter nicht hatten abschrecken lassen.

 

Ich hätte mich gern mit jedem Einzelnen unterhalten, jede Geschichte gehört, jede Begegnung ausgekostet. Doch die Zeit raste, getragen vom Rhythmus der Gespräche, vom Klang klirrenden Geschirrs und der Faszination alter Motoren, welche draußen kurz aufheulten.


Trotz der widrigen Bedingungen war die Resonanz überwältigend.

Im Nachgang erreichten mich unzählige Nachrichten – voll Dank, Begeisterung und ehrlicher Freude.

Keine Spur von Frust über den Regen, kein Wort des Bedauerns.

Nur positives Feedback, warme Worte, echte Anerkennung.




Also bitte! Soll noch jemand behaupten, die Schwaben wüssten nicht, wie man Leidenschaft lebt?

Vielleicht sind sie zurückhaltend, ja – aber wenn sie sich öffnen, dann mit Herz, Verstand und tiefem Respekt für ihr Vorhaben.

Für alle, die diesmal daheim geblieben sind: Lasst euch von den Bildern des Rückblicks mitnehmen.

Riecht den Kaffee, schmeckt die Croissants, hört das Röhren der alten Motoren und bewundert die rollenden Kunstwerke.

Und wer weiß – vielleicht sehen wir uns ja beim zweiten Pistons & Pastries 2026?

 

Au revoir!


PS.: Ein besonderer Dank gilt Cyntia Knura und Rainer Selzer für die großartigen Fotos. Ohne ihre Leidenschaft und ihr Talent wären diese eindrucksvollen Momente nicht so lebendig und eindrucksvoll festgehalten worden.

Vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung!


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