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Yves Mendegris

Updated: Oct 4, 2022

ABOUT

 

Als ich im April 1961 in Carcassonne geboren wurde, beendete mein Vater seine Karriere als Rennfahrer. Zu viele Freunde hatte er bei Rennen verloren und war sich seiner Verantwortung bewusst, welche er mit meiner Geburt übernommen hatte. Seine Begeisterung für Rennwagen hatte er jedoch nie verloren und so wurde auch ich mit dem Virus für den Rennsport infiziert.

Yves Mendegris

Ingenieur & Direktor von Renault CARCASSONNE A.M.D.S.

Fahrzeugtyp:A110 1800

Baujahr:1973

Fahrgestell-Nr.18372

Karosserie-Nr.:6387

 

HISTORY

 

Die 3697HK76 oder #18372 wurde im April 1973 zusammen mit ihren Schwesterfahrzeugen 3696 und 3698HK76 in Thiron-Gardais gefertigt. Zu Beginn hatte sie eine schmale Karosserie mit 1596ccm Motor, 6”'Rädern und war für Testfahrten in Marokko mit Thériér vorgesehen. Das Team "ASEPTOGYL" mietete sodann die 3697HK76 vom Werk für die Rallye du Maroc 1973 mit Marianne Hoepfner am Steuer. Für Testfahrten mit Darniche anlässlich der österreichischen Alpenfahrt 1973, erhielt Sie einen 1796ccm Motor präpariert von Marc Mignotet.

© Gilles Vallerian

Marianne Höpfner während eines Service Stop in der Wüste


Jean Luc Thériér nutzte sie zudem als Testwagen für die San Remo Rallye und Tour de Corse 1973. Marianne Hoepfner pilotierte sie Anfang 1974 bei der Tour de France und unternahme einige Testfahrten mit ihr. Im Jahr 1974 erfuhr sie im Werk eine Umgestaltung und erhielt Kotflügel vom Typ "ailes bulles" bevor sie vom Team “Elfenbeinküste” geführt von Bob Neyret, übernommen wurde. Unter der Flagge von "ASEPTOGYL" kam sie in die USA um mit Guy Chasseuil am Volant die Rallye Press on Regardless zu bestreiten. Sie belegte den 5. Gesamtrang bei dieser Rallye. Nach der Teilnahme an der Rallye du Maroc 1975, bei welcher sie nicht ins Ziel kam, endete die Laufbahn dieser Berlinette. Werkspilot Jean Pierre Nicolas kaufte das Fahrzeug in 1975 und übernahm es in seinen Privatbesitz. Im Jahr 2009 wurde die 3697HK76 wiederentdeckt – es war noch Sand von der Marokko Rallye im Innenraum.


© Gilles Vallerian

Marianne Höpfner in leichtem Drift bei der Marokko Rallye 1973. Der "Mulet" ist noch mit schmaler Karosserie und 6" Rädern unterwegs, wie es in der Saison 1972 für die Version "Terre" üblich war. Sie hatte auch schon den großen Kühlergrill sowie die Unterbodenprotektoren aus Aluminium, Stahl und Fiberglas.


© Gilles Vallerian

Henri Chasseuil pilotiert die Werksalpine auf einer Sonderprüfung der Rallye Press on Regardless / USA nahe Michigan.


© Gilles Vallerian

Press on Regardles / USA - auf Testfahrt auf einem breiten Waldweg inmitten eines Birkenwaldes. Von nun an ist der Mulet ausgestattet mit breiten, aufgenieteten Kotflügeln vom Typ "ailes bulles" und markanten Schmutzabweisern, montiert an den Stoßstangen.

 

STORY

 

Alpine A110 1800 "Mulet" 1973

Meine erste Alpine A110 Berlinette war ein Modellauto Maßstab 1/43 – ich war damals gerade 10 Jahre alt, als die Berlinette die Rallye Monte Carlo gewann. Mit meinem Ingenieur Diplom fand ich eine Anstellung in der Test- und Entwicklungsabteilung für Neufahrzeuge bei Renault. Unter andere hatte ich die Chance in dieser Zeit, den Alpine W71 Prototype zu fahren. Ungefähr zur gleichen Zeit Anfang der 90er Jahre bestritt ich, am Anfang mit meinem Vater, verschieden Rallyes in Afrika. In 1995 kehrte ich zurück zu meinen Wurzeln, kam zurück nach Carcassone und übernahm eine Renault Niederlassung in dieser Stadt. Der lokale Alpine Club (CAGPC) hatte damals sein Büro in meinem Autohaus. Schon lange träumte ich von einer Berlinette, jedoch es sollte etwas Besonderes sein. Ein ehemaliges Wettbewerbsfahrzeug mit Rennhistorie war mein Wunschtraum.

© Gilles Vallerian

Scheunenfund - nahezu ungeschützt und lieblos eingelagert, überdauerte diese ehemalige Werksalpine 33 Jahre in einem Schuppen


© Yves Mendegris


Die erste Gelegenheit, ein echtes historisches Auto zu erwerben kam im Jahr 2010 mit einer A110 1600S Gr. IV, welche das Kennzeichen 2895GX76 trug. Es war zwar kein echter Werkswagen, da er nicht im Rennbetrieb vom Werk benutzt wurde. Er wurde jedoch vom Werk als Service und VIP-Fahrzeug für Demonstrationen als ein “Competion Client” gebaut und eingesetzt. Ich kaufte dieses 1600S Gr. IV und fahre sie heute noch bei verschiedenen Veranstaltungen. Da ich jedoch unbedingt ein Fahrzeug mit signifikanter Rennhistorie wollte, machte ich mich weiter auf die Suche. In 2009 fand ich dann genau das, wonach ich suchte – eine echte Werksalpine, die 3697HK76 stand zum Verkauf. Die Verhandlungen erwiesen sich jedoch als schwierig und langwierig und erstreckten sich bis ins Jahr 2012, als der Besitzer 3 Angebote für dieses Fahrzeug auf dem Tisch liegen hatte. Überraschender Weise wurde ich in 2013 wieder vom Besitzer kontaktiert und 6 Monate später konnte ich den Kaufvertrag mit ihm abschließen.


© Yves Mendegris

Ein Foto sagt mehr als tausend Worte. Viele Bohrungen, Öffnungen und Löcher kommen beim Zerlegen das Fahrzeuges zum Vorschein - jede noch so kleine Bohrung hütet ein kleines Geheimnis ihres ehemaligen Verwendungszwecks. Der noch original verbaute Mignotet Motor spricht für sich selbst.

© Yves Mendegris

Fast scheint es, als ob sie gerade eine Etappe der materialmordenden Marokko Rallye bestritten und zum Service beordert wurde. Das noch original vorhandene Kennzeichen 3697HK76 belegt unmissverständlich die Historie dieser speziellen Berlinette.

© Perigord Moulages

Die Strapazen zweier Marokko Rallyes und unzähliger Trainingseinheiten auf mörderischem Terrain sind nahezu unsichtbar verschwunden. Gebrochenes und über 40 Jahre altes Fiberglas lassen meist nur eine Alternative zu - die großflächige Ersetzung zerstörter Sektionen durch neue Karosserieelemente.


© Perigord Moulages

Nicht einmal eine handvoll Restaurationsbetriebe in Frankreich sind in der Lage, die Restauration einer Werksalpine auf hohem Niveau, detailgetreu und authentisch umzusetzen. Die Firma Perigord Moulages um Dominique Frossard in Tremolat / Frankreich ist bekannt für Ihre ausgezeichnete Qualität und für Ihr Wissen um Details.


© Perigord Moulages

Dominique Frossard hat gute Arbeit geleistet - das Karosseriekleid der 3697HK76 ist wieder hergestellt und erstrahlt in neuem Glanz. Jedoch, dies ist nur ein Mosaikstein im Gesamtbild dieser Restauration. Auf den neuen Besitzer wartet noch sehr viel Arbeit, welche er sicher in Anbetracht der Vorfreude auf dieses geschichtsträchtige Fahrzeug hochmotiviert und mit Freude in Angriff nehmen wird. Wir werden über den weiteren Fortgang der Restaurationsarbeiten zu gegebener Zeit berichten.

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