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A110 1100 - "Tour de France 1965"

Aktualisiert: 17. Mai

CLIENT COMPETITION

HISTRORY


19. Rallye Lyon-Charbonnieres -Stuttgart-Solitude 1966

Die Alpine A110 1100 „Tour de France“ – Das Erbe von André Wicky

 

In der Welt des historischen Motorsports gibt es Fahrzeuge, die mehr als nur Blech und Technik sind – sie sind Legenden auf Rädern, durchdrungen von Leidenschaft, Mut und dem Drang nach Geschwindigkeit. Eine dieser Ikonen trägt das Kennzeichen VD-2065.

Die Alpine A110 1100 „Tour de France“ – einst im Besitz des Schweizer Rennfahrers André Wicky aus Lausanne.

 

Wicky, ein Mann der frühen Motorsport-Ära, war nicht nur Fahrer, sondern auch Visionär. Als Gründer des Wicky Racing Team prägte er über zwei Jahrzehnte hinweg die europäische Rennszene. Er kämpfte sich durch die Kurven der großen Rennstrecken mit unerschütterlichem Willen – ob in einem Porsche 908 oder eben in dieser einzigartigen Alpine A110, die er 1965 mit einem klaren Ziel bestellte: zu siegen.

 

Diese Alpine war kein gewöhnliches Exemplar. Es war ein Werk voller Präzision, ein französisches Meisterstück in der urwüchsigen Leichtigkeit des Seins – und doch bereit für den erbarmungslosen Wettkampf. Wicky orderte sie mit sämtlichen damals verfügbaren Rennsportoptionen, maßgeschneidert für den harten Einsatz. Jeder Handgriff in der Produktion, jedes Detail war Ausdruck des kompromisslosen Anspruchs: ein Auto für Champions.

 

Mit seinem Beifahrer Claude Haldi, selbst eine feste Größe des Motorsports, trat er 1966 bei der berüchtigten Rallye Lyon-Charbonnières-Stuttgart-Solitude an. Eine Etappe, die Fahrern wie Fahrzeugen alles abverlangte – enge Kurven, steile Pässe, gnadenlose Geschwindigkeit. Dort bewies die A110 VD-2065, was in ihr steckte: Agilität, Präzision und ein unerschütterlicher Kampfgeist, der ihr Markenzeichen werden sollte.

Die VD-2065 war mehr als ein Auto – sie war Ausdruck eines Lebensgefühls. Leicht, wild und kompromisslos.

Der Motor sang, das Fahrwerk tanzte, und Wicky verstand es, diese Sinfonie aus Technik und Temperament in Bestzeiten zu verwandeln.

Heute ist dieses Fahrzeug ein rollendes Denkmal, eine Hommage an eine Ära, in der der Motorsport noch rau, direkt und von Menschen wie André Wicky geprägt war – leidenschaftlich, risikofreudig und voller Stil. Die Alpine A110 1100 „Tour de France“ mit dem Kennzeichen VD-2065 ist nicht nur ein Auto – sie ist Geschichte auf Rädern.

Und ihre Legende lebt.


Ab Werk kam sie mit einer Ausstattung, die für damalige Verhältnisse revolutionär war:

Extra leichte Karosserie

  • Frontkühlung

  • Sportsitze

  • 2 Benzintanks

  • heizbare Frontscheibe

  • Hinterachsfederung Typ „Mille Miles“

  • Scheiben aus Plexiglas

  • Ausstattungspaket „Equippement hautes Performance“


Strategie, Schnee und Solitude 

 

Als André Wicky 1965 seine Alpine A110 1100 „Tour de France“ bestellte, tat er das mit der Weitsicht eines Rennstrategen und dem Instinkt eines echten Enthusiasten. Er orderte das Fahrzeug bewusst ohne Antriebsaggregat –

ein ungewöhnlicher Schritt, der jedoch seine tieferen Gründe hatte.

Denn Wicky pflegte enge, beinahe freundschaftliche Beziehungen zum legendären Motorenpapst Bernard Collomb im südfranzösischen Nizza. In den Händen dieses Tuning-Meisters, der als Alchemist des Gordini-Motors galt,

sollte ein Triebwerk entstehen, das der Alpine nicht nur Flügel verleihen, sondern sie zur Waffe auf den Sonderprüfungen machen würde.

Und genau dort, auf jenen legendären Etappen der Rallye Lyon-Charbonnières-Stuttgart-Solitude, begann die A110 mit dem Kennzeichen VD-2065 ihr Kapitel Motorsportgeschichte zu schreiben. Diese Rallye war mehr als ein Wettbewerb – sie war ein Mythos. Mit dem offiziellen Prädikat „Deutschland-Rallye“ versehen und Teil der Europameisterschaft,

zog sie die Elite der Kontinentalfahrer an. Besonders berüchtigt: die Sonderprüfungen auf dem historischen Solitude Ring bei Stuttgart – ein Hochamt des Rallyesports mit dem Duft von Benzin, dem Grollen der Motoren und dem Jubel der Zuschauer im Ohr.

 

1966 wurde ein Wendepunkt. Mit dem Automobil Club der Schweiz als neuem Mitveranstalter wuchs die Rallye über ihre Grenzen hinaus. Fortan zählte sie in Frankreich, Deutschland und der Schweiz als nationaler Meisterschaftslauf

und unter den Fahrern wurde sie bald ehrfürchtig die „kleine Rallye Monte Carlo“ genannt.

Der Winter hatte die Alpen fest im Griff. Schnee, Eis und eisiger Nebel machten die drei Hochgebirgssonderprüfungen zu einem Tanz auf Messers Schneide. Doch gerade hier spielten die leichten Alpine-Werkswagen ihre ganze Klasse aus – wendig, präzise, nahezu schwerelos zogen sie davon und ließen die Konkurrenz im Schneegestöber zurück.

 

1966 war das Jahr, in dem der Solitudering erstmals eine Alpine A110 als Sieger sah – ein Triumph, dem noch fünf weitere Gesamtsiege folgen sollten. Ganz oben auf dem Podium: Jean-Pierre Hanrioud und Jean-Claude Peray auf einer Alpine A110 1100. Dicht gefolgt von ihren Markenkollegen Vinatier/Hoffmann, ebenfalls auf der 1100er „Tour de France“. Und mittendrin: André Wicky und Claude Haldi – mit ihrer individuell vorbereiteten Alpine, ausgerüstet mit Collombs feingetuntem Herzstück, kämpften sie sich durch Schneewehen, Haarnadelkurven und Dunkelheit. In der Klasse bis 1300 ccm errangen sie einen respektablen 5. Platz – ein starkes Ergebnis, das nicht nur für sportliche Leistung stand, sondern für Leidenschaft, Weitblick und den unerschütterlichen Glauben an das eigene Team.

 

Diese Alpine war mehr als nur Teilnehmer – sie war Teil einer Bewegung, Teil eines Siegeszuges, der den Namen Alpine für immer in den Motorsporthimmel schrieb. Und VD-2065 war mittendrin – nicht als Randnotiz, sondern als stolze Zeugin einer Ära, in der Motorsport noch Herz, Risiko und Persönlichkeit bedeutete.


© Editions Maurice Louche


RALLYE DU GENEVA 1966

10.-12. JUNI 1966

Heimspiel – Wenn Motorsport zur Herzensangelegenheit wird

 

Für einen Mann wie André Wicky, geboren in der Nähe von Lausanne, war sie mehr als nur ein weiterer Eintrag im Rennkalender – die Rallye de Genève, später auch als Rallye de Suisse bekannt. Sie war Heimspiel, Herzenssache und Herausforderung zugleich. Zwischen 1923 und 1971 gehörte dieser traditionsreiche Wettbewerb zu den Säulen des Schweizer Motorsports.

Und wer, wenn nicht Wicky, hätte hier dabei sein sollen? Es war seine Heimat, sein Terrain, seine Bühne.

Die Kurven, die Pässe, die Seen und Schluchten – all das kannte er nicht nur aus dem Roadbook, sondern aus dem Leben. Jeder Kilometer war ihm vertraut, jede Böe zwischen den Felswänden schien ihn persönlich zu begrüßen,

wenn er in seiner Alpine an den Start rollte. Die Rallye begann nicht irgendwo – sie begann vor seiner Haustür.


Seine Alpine A110 – schlank, schnell, entschlossen – war der perfekte Gefährte auf diesen heimischen Straßen.

Die engen Gassen, die kantigen Bergpässe, das oft launische Wetter – es war ein Tanz auf dem Grat, bei dem Technik und Instinkt eins wurden. Wicky fuhr nicht einfach nur – er lebte jede Kurve, fühlte jeden Anstieg.


© Motorsportimages.com


RALLYE DU MONT BLANC 1966

9.-10. JULI 1966

Olympischer Gedanke


Die Rallye du Mont-Blanc – Morzine galt als eine der anspruchsvollsten Stationen im französischen Rallyekalender. Kurvenreich, hochalpin, erbarmungslos – eine echte Prüfung für Mensch und Maschine.

1966 stand auch das Schweizer Duo André Wicky und Claude Haldi am Start – mit der Startnummer 23, fest entschlossen, den Giganten Mont Blanc herauszufordern. In ihrer Alpine A110 stellten sie sich den Höhenmetern, Wetterlaunen und der französischen Elite.

Nicht der Sieg allein war ihr Antrieb – es war der olympische Geist, der zählte: dabei sein, kämpfen, alles geben.

Und genau das taten sie – mit Stil, Können und echter Rennfahrerleidenschaft.


© Editions Maurice Louche


SEARCH AND RESCUE

SWISS HERITAGE

SCHEUNENFUND

AUGUST 2012


WUNDER GESCHEHEN

Es gibt diese Momente, die so unwahrscheinlich sind, dass man fast den Atem anhält – ein Wunder auf vier Rädern.

Im Sommer 2012 fand ich genau das. Eine echte Alpine A110 1100 „Tour de France“ aus dem Jahr 1965, ein früher Wettbewerbswagen mit historischer DNA. Stillgelegt 1973, tief verborgen in einem Lagerhaus nahe Lausanne, lag sie dort fast vier Jahrzehnte im Dornröschenschlaf – unberührt, kaum 45.000 Kilometer gelaufen, vergessen von der Welt. Und doch nicht verloren.

 

Nur ein Dutzend Exemplare dieser Konfiguration wurden je für den Rallyeeinsatz gebaut.

Ihre Ausstattungsmerkmale, ihre ursprüngliche Aufgabe – alles machte sie zur seltensten Variante innerhalb der A110-Familie. Inmitten von Staub, Zeit und Stille stand sie da – unscheinbar vielleicht, doch voller Geschichte. Eine originale Wettbewerbs-Berlinette, wie man sie nicht alle Tage findet. Nicht mehr heute. Vielleicht nie mehr.

Nach langem Werben und nicht minder zähem Ringen konnte ich das Fahrzeug schließlich im November 2012 von einem passionierten Sammler erwerben. Was zunächst wie ein Glücksfall schien, entpuppte sich bald auch als bitterer Lehrmeister.


GETÄUSCHT - EIN SCHMERZLICHER VERLUST

In meiner aufwendigen Recherche stieß ich auf den Vorbesitzer, welcher den Wagen einst von André Wicky übernommen hatte. Doch die Freude über diese Entdeckung wurde überschattet von einer bitteren Wahrheit.

Ein anderer Sammler, selbsternannter Spezialist aus dem Raum Zürich, hatte dem Wagen vor dem Verkauf seinen originalen Motor samt Antriebsstrang entrissen – Teile, die über ein halbes Jahrhundert lang in seltener Übereinstimmung mit dem Fahrzeug verbunden waren.

Was einst ein authentisches „Matching Numbers“-Zeitdokument war, wurde aus Profitgier und Eigensucht zerlegt.

Diese skrupellose Tat beendete nicht nur eine alte Männerfreundschaft, sondern raubte dem Wagen einen Teil seines einzigartigen Charakters. Ein Stück Motorsportgeschichte wurde willentlich beschädigt.

 

WAHRHEIT STATT HOCHGLANZ

Ich habe mich entschieden, diese Geschichte offen zu erzählen. Nicht nur, weil sie zu diesem Auto gehört – sondern weil sie eine Mahnung sein soll. Wer sich dem Mythos Alpine nähert, wer von einer A110 träumt, soll auch wissen.

Nicht alles, was glänzt, ist echt. Und nicht jeder, der sich Sammler nennt, handelt aus Liebe zur Marke.





TOUR DE FRANCE AUTOMOBIL


MOTORSPORT MAGAZIN

In einem eindrucksvollen Bericht widmet sich das Motorsport Magazin der frühen Alpine-Ikone: der A110 1100 „Tour de France“ – jenem Modell, das die ersten Spuren des späteren Siegeszugs der Marke schrieb.

Im Mittelpunkt steht die persönliche Berlinette von Jacques Cheinisse, dem späteren Rennleiter von Alpine Renault.

Doch bevor er das Werksteam mit strategischer Brillanz führte, saß er selbst hinter dem Steuer – als Werkspilot,

als Überzeugungstäter, als Teil jener Pionierzeit, in der Alpine noch um Anerkennung kämpfte.

 

Der Testbericht ist mehr als nur eine technische Analyse – er ist eine Hommage an jene Ära, in der die 1100er Berlinette auf der Tour de France Automobile mit Leichtigkeit, Präzision und französischem Esprit begeisterte.

Cheinisses persönliche A110 war kein Museumsstück – sie war Waffe und Werkzeug, fein abgestimmt, kompromisslos, geboren für die Straße. Dieser Bericht fängt genau das ein: die Essenz des leichten, kompromisslosen Rallyewagens,

der mit kleinen Zahlen und großer Wirkung Geschichte schrieb.




BLOOD, SWEAT & TEARS


DEMONTAGE

DEZEMBER 2012


NEUE HEIMAT - NEUER ANFANG

Im Dezember 2012 begann ein neues Kapitel in der Geschichte dieser seltenen Alpine A110 1100 „Tour de France“ – der Moment, in dem sie in meiner Werkstatt ihre neue Heimat fand.

Was folgte, war keine bloße Demontage – es war der behutsame Beginn einer Reise zurück zu ihrer wahren Identität.

Die Jahre hatten Spuren hinterlassen. Nicht nur der Zahn der Zeit hatte am zarten GFK-Kleid genagt, sondern auch die letzten Motorsport-Einsätze sowie die teils wenig feinfühligen Eingriffe des Vorbesitzers. Größere Radausschnitte an der Hinterachse, zusätzliche Fernscheinwerfer, eine fremde Lackierung – sie wirkte entfremdet, als hätte sie selbst vergessen, wer sie einst war. Doch es war von Anfang an klar: So sollte sie nicht bleiben.

Die zerbrechliche, superleichte Karosserie war an vielen Stellen gerissen, deformiert, unsachgemäß geflickt.

Meine Aufgabe war nicht, alles zu konservieren – sondern klare Entscheidungen zu treffen.

Was konnte gerettet werden, was musste weichen?

 

Mit Respekt vor dem Original, aber auch mit der nötigen Konsequenz, wurden beschädigte Sektionen ausgeschnitten und fachgerecht ersetzt. Ziel war stets, so viel wie möglich der Originalsubstanz zu bewahren – keine Rekonstruktion

um jeden Preis, sondern eine ehrliche Wiederherstellung des authentischen Charakters.

Die deformierten Kotflügel wurden in ihre ursprüngliche Form zurückgeführt, die Front auf zwei Hauptscheinwerfer rückgerüstet, wie sie einst auf den Rallyepisten Europas unterwegs war.

Jeder Schnitt, jede Niete, jede Verstärkung war ein Schritt zurück zu ihrer wahren Identität.







KAROSSERIEARBEIT


FORM GEWORDENE LEIDENSCHAFT

Nach unzähligen Stunden sorgfältiger Handarbeit, Präzision und Hingabe steht sie nun vor mir – die wiedergeborene Berlinette. Das filigrane Meisterwerk französischer Rennsportgeschichte, befreit von den Wunden der Zeit, rollt zum ersten Mal wieder auf eigener Achse aus der Werkstatt.

Doch es ist mehr als ein technischer Moment – es ist ein Triumph der Form, der Sprache des Körpers. Jeder Übergang, jede Kontur, jede Linie spricht nun wieder die ursprüngliche Sprache der A110 1100 „Tour de France“, wie sie einst André Wicky durch Pässe und Sonderprüfungen trug.

 

Vor der Lackierung wurden sämtliche Anbauteile millimetergenau angepasst, ausgerichtet, montiert, kein Detail dem Zufall überlassen. Türen, Hauben, Klappen – alles musste sich wieder einfügen, wie einst in Dieppe gefertigt.

Es war ein Dialog zwischen Mensch und Maschine, zwischen Vergangenheit und Zukunft.

 

Nun steht sie da – nicht laut, nicht prahlerisch, sondern mit jener stillen Eleganz, die wahre Rennwagen auszeichnet.



LACKIERUNG - PAINT TO SAMPLE


WENN HANDWERK ZU KUNST WIRD

Nach all den strukturellen Eingriffen, der geduldigen Rückführung jeder Linie, beginnt mit der Lackierung das sichtbare Versprechen: Jetzt zeigt sich, was unter der Oberfläche gewachsen ist.

 

Doch bevor die erste Farbschicht aufgetragen wird, braucht es eines: Zeit, Hingabe und ein kompromissloses Auge fürs Detail. Die Anpassung von Spaltmaßen, das exakte Ausrichten von Türen, Hauben und Klappen – nichts geschieht beiläufig. Denn wo einmal Bewegung war, soll nun makellose Harmonie entstehen.

Verlorene Lichtkanten werden mühsam rekonstruiert, subtil modelliert, als würde man einem alten Kunstwerk die Konturen zurückgeben. Jeder Übergang, jede Falz, jede Fläche wird in liebevoller Präzision fein geschliffen, kontrolliert, veredelt. Die Glasfaseroberfläche verlangt dabei nicht weniger als Perfektion, sie verzeiht keine Hast, keine Kompromisse.

 

Dann der Moment, in dem der Farbton – maßgeschneidert, paint to sample – auf die Karosserie trifft.

Ein Auftragen, kein bloßes Beschichten. Mit jeder Schicht erwacht die Berlinette zu neuem Leben.

Sie beginnt zu leuchten – nicht grell, sondern tief, warm, authentisch.

Diese Lackierung ist keine Hülle – sie ist Ausdruck. Sie erzählt von Respekt vor der Vergangenheit und vom Stolz,

sie wieder sichtbar zu machen.





KUNSTWERKE


INSPIRATION - JEDES TEIL EIN KLEINES MEISTERWERK

In der Welt der Alpine A110 sind es nicht nur Karosserie und Motor, die Geschichte erzählen – es sind die kleinen Details, die feinen Skulpturen, die diesem Rennwagen Leben einhauchen. Jedes einzelne Anbauteil ist mehr als nur ein Baustein. Es ist ein Kunstwerk für sich, ein Symbol von Präzision und Leidenschaft.

 

Mit unendlicher Geduld und Hingabe werden Oberflächen veredelt, verchromte Flächen poliert, Lackschichten sorgfältig aufgetragen. Patina wird bewahrt, um Geschichte atmen zu lassen, Unbrauchbares wird erneuert – stets im Geiste der Authentizität und des Respekts vor dem Original.

 

Ein kleines, aber so charakteristisches Detail: Der überdimensionale, robuste ¾“ ENOTS Tankverschluss –

schlicht und funktional, und doch ein Juwel, das jeden Kenner die Zunge schnalzen lässt. Solche feinen Nuancen machen den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Auto und einer Legende.

 

Jedes Bauteil wird originalgetreu restauriert, präzise geprüft und wartet geduldig im Regal auf seinen Moment.

Denn irgendwann wird jedes dieser kleinen Kunstwerke seinen angestammten Platz einnehmen und mit Stolz Teil des großen Ganzen sein – der Alpine A110, wie sie sein soll. Perfekt, echt, lebendig.





TRIEBWERK - MACHINE MATTERS


HERZ UND SEELE DER BERLINETTE

André Wicky bestellte diese besondere Alpine A110 bewusst ohne Antriebsaggregat, um sich von einem der renommiertesten Motoren-Tuner seiner Zeit – Bernard Collomb in Nizza – einen maßgeschneiderten Rennmotor

mit 1296 ccm aufbauen zu lassen. Dieser Motor sollte nicht nur Leistung bringen, sondern auch Charakter und

Rennseele verkörpern.

Jede einzelne Komponente wurde mit größter Sorgfalt überarbeitet. Der Motoblock erhielt neue Bronzelagerbuchsen für maximale Laufruhe, während die Haarrisse in den Brennkammern des Zylinderkopfes fachmännisch verschweißt und präzise nachbearbeitet wurden – ein Beweis für höchste handwerkliche Kompetenz und technische Exzellenz.

 

Denn hier gilt: Technik und Ästhetik sind keine Gegensätze, sondern Partner.

Der Motorblock wurde in seiner typischen Gordini-moosgrünen Lackierung neu erstrahlt – nach sorgfältigem Abkleben aller Öffnungen, um das kostbare Innenleben zu schützen.

Diese grüne Farbe ist nicht nur Erkennungszeichen, sondern auch Symbol für Renntradition und technische Authentizität.

Der original aus Sandguss gefertigte Ventildeckel mit seiner charakteristisch rauen Oberfläche blieb bewusst im Ursprungszustand – kein Glanz, kein Chrom, kein Polieren – hier zählt die rohe Funktionalität und die pure Rennhistorie.

 

Dieses Triebwerk ist mehr als ein Motor – es ist ein Stück Motorsportgeschichte, fein abgestimmt, robust und gleichzeitig voller Leidenschaft. Denn bei der Alpine A110 zählt jede Umdrehung, jeder Zündfunke – „Machine Matters“.



REMONTAGE

NOVEMBER 2013


PUZZLESPIEL DER PERFEKTION

Diese außergewöhnliche Berlinette war von Anfang an für den harten Rallyeeinsatz geschaffen – ein Detail macht das eindrucksvoll sichtbar - der zusätzliche Kraftstofftank hinter den Sitzen. Denn der vordere Tank allein reichte nicht aus,

um die langen Etappen ohne Zwischenstopp zu bewältigen.

Ein cleverer Umschalthahn zwischen den Sitzen gab dem Fahrer die Freiheit, jederzeit zwischen den Tanks zu wählen – ein kleines technisches Meisterwerk, das den Unterschied auf der Strecke ausmachte.

 

Nach unzähligen Stunden intensiver Arbeit, Präzision und Leidenschaft an Karosserie, Motor und Einzelteilen beginnt nun die große Kür. Der Moment, in dem jedes sorgsam restaurierte Bauteil seinen angestammten Platz findet und für immer mit diesem Rennwagen verschmilzt.

Wie bei einem komplexen Puzzle fügt sich nun Stück für Stück zusammen, was lange Zeit in Einzelteilen lag. Schritt für Schritt entsteht ein beeindruckendes Gesamtbild – das filigrane Kunstwerk einer Rallye-Legende nimmt Gestalt an.

Hier wird aus Technik und Handwerk pure Emotion, die man sehen, fühlen und hören wird, sobald die Berlinette wieder auf die Straße zurückkehrt.




BACK ON TRACK

LABOR OF LOVE


Die klassische Alpine A110 1100 „Tour de France“ – ein Meisterwerk aus der frühen Schaffenszeit von Jean Rédélé,

das zeitloses Design und puren Rennsportgeist vereint.

Mit ihrer schlanken, eleganten Linienführung und dem schmalen Karosseriekleid wirkt sie auf den ersten Blick wie der Underdog im Feld. Die 15-Zoll-Stahlräder unterstreichen diesen Eindruck und lassen sie zurückhaltend, fast zierlich erscheinen – doch unterschätze sie nicht!

 

Denn unter ihrer feinen Hülle schlägt das Herz eines echten Rennfahrers. Ein kraftvoller, drehfreudiger Gordini-Motor, gepaart mit einem minimalen Leistungsgewicht und einer unvergleichlichen Agilität, katapultieren diese Berlinette zu erstaunlichen Fahrleistungen, die man ihr kaum zutraut.

Immer mehr Liebhaber erkennen heute den Zauber dieser frühen Version, die mit ihrer schlichten, doch eleganten Erscheinung eine ganz eigene Ästhetik verkörpert – fernab von lautem Getöse, aber voller Charakter und Seele.

 

Nur wenige dieser seltenen, originalen „Tour de France“-Modelle haben den Zahn der Zeit überstanden. Sie sind die wahren Schätze der Alpine-Welt – ein echtes „Labor of Love“, in dem Design, Technik und Leidenschaft verschmelzen.




EMBRACE THE FLAWS


HOHE KUNST DES FILMS

Sich in die Silhouette einer Alpine A110 zu verlieben, ist ein Leichtes – ihre zeitlose Eleganz zieht jeden sofort in den Bann. Doch mit den Eigenheiten und kleinen Makeln dieser Legende muss man sich anfreunden, will die Beziehung tief und dauerhaft sein. Denn wahre Liebe zu einer Alpine verlangt Hingabe, Nachsicht, unendliche Geduld und vor allem: Respekt vor ihrer Geschichte.

 

David zu Elfe, der kreative Kopf hinter der Kamera, gelingt ein Meisterstück. Er webt eine Brücke zwischen zwei Alpines, die 55 Jahre Altersunterschied tragen, aber dieselbe Seele teilen. Mit sanftem Blick fängt er ein, wie Tradition und Moderne sich vereinen – zwei Fahrzeuge, eine DNA, eine Leidenschaft.

Vergessen sind die Mühen und Hindernisse der Dreharbeiten, sobald die Bilder sprechen. „Embrace the Flaws“ ist mehr als ein Film – es ist eine Ode an die Schönheit des Unvollkommenen, an das Herz und die Seele der Alpine.

CAR&DRIVER // Jürgen Clauss @alpinelab

FILM-CREW // David Zu Elfe @davidzuelfe & Maze Wagner @mazewagner

MUSIC&SOUND // Phillip Stephan @p.k.stephan


Making of: https://www.feuerwasserfilm.de/portfolio/alpinelab/



GET OUT AND DRIVE

LET`S PLAY


FAHRFREUDE IN REINKULTUR

Kaum hat man am ledernen Türzugband gezogen und sich in die enge Schale versenkt, beginnt ein Erlebnis,

das mit modernen Autos nichts gemein hat und doch alles über das Wesen des Fahrens erzählt.

Das überdimensionierte Speedwell-Lenkrad mit seinem hölzernen Kranz dominiert das Sichtfeld,

fast schon zu präsent – und doch, nach den ersten Kurven will man es nie mehr missen.

Mit spielerischer Leichtigkeit lässt sich die filigrane Berlinette führen, jede Bewegung geht intuitiv von der Hand.

Es ist, als ob sie die Gedanken des Fahrers kennt.

 

Hinten schnurrt der Gordini-Motor, getunt, entfesselt, frei atmend – kein Luftfilter, kein Dämpfer stiehlt ihm den Klang seiner Bestimmung. Stattdessen, ein metallisches Jaulen, ein kehliges Fauchen, das Herz und Verstand elektrisiert.

Die Nadel des Drehzahlmessers tanzt – impulsiv, fordernd – hinauf bis zum roten Bereich. Und mit ihr steigt das

Grinsen im Gesicht des Fahrers.

 

Sie wiegt fast nichts und doch ist sie voller Gewicht – Geschichte, Charakter, Gefühl.

Ihre Beschleunigung ist kein Schlag, sondern ein Rausch, der süchtig macht. Hier geht es nicht um Zahlen,

sondern um Emotion. Fahrfreude pur. Ein Spiel mit der Straße. Ein Tanz mit der Zeit.



CAR IN DETAIL


SOULMADE


WENN TECHNIK ZU POESIE WIRD

Es ist das feine Zusammenspiel – von Dingen, Stoffen, Kräften, Gedanken. Materialien, die sich nicht nur ergänzen, sondern einander beflügeln. Jedes Teil ein Ton, jede Linie ein Takt. Und am Ende: ein harmonisches Ganzes,

das mehr ist als die Summe seiner Teile.

 

So entsteht sie – eine automobiler Ausdruck von Seele und Form: die Berlinette. Eine Skulptur aus Aluminium, Stahl, Glasfaser und Mut. In ihr spiegelt sich der Geist einer Ära, die von Idealismus, Leichtigkeit und echtem Rennsportgeist geprägt war.

Gerade die frühen A110 „Tour de France“ Modelle entfalten eine stille, fast magische Strahlkraft. Schlank, elegant, reduziert – und doch voller Ausdruck. Ihr Design verführt nicht mit Lautstärke, sondern mit Charakter.

Mit Haltung. Mit Seele.

 

Immer mehr entdecken diese besondere Sprache für sich. Und wer einmal in ihren Bann gezogen wurde, der weiß: Diese Form wurde nicht gebaut. Sie wurde erschaffen. Soulmade.





PETROLICIOUS - DRIVE TASTEFULLY


YOU DON`T DRIVE AN ALPINE A110, YOU WEAR IT


Afshin Behnia war der Gründer von PETROLICIOUS, einer Gruppe von Fans, Fanatikern, Sammlern und Rennfahrern von klassischen Automobilen in Kalifornien.

Im September 2016 war er persönlich zu Besuch bei alpineLAB und zwängte sich erstmals in das enge Cockpit einer Alpine A110. Seine Eindrücke mündeten zu der mittlerweile legendären Aussage:


„YOU DON`T DRIVE AN ALPINE A110, YOU WEAR IT“!




CONCOURS

CLASSIC GALA SCHWETZINGEN 2019


EHRE WEM EHRE GEBÜHRT

Die Classic-Gala im barocken Schlosspark von Schwetzingen ist weit mehr als ein Concours d’Elegance – sie ist ein Fest der Sinne. Architektur, Kultur und Automobilgeschichte verschmelzen zu einem stilvollen Gesamtkunstwerk.

Kein Ort könnte würdiger sein, um automobilen Ikonen ihre verdiente Bühne zu bieten.

 

Drei außergewöhnliche Berlinetten, jede mit bewegter Geschichte, traten in diesem Rahmen vor die kritischen Augen der Preisrichter – und vor ein staunendes Publikum:

In kräftigem Gelb – die ehemalige deutsche Bergmeisterin, eine A110 1300S, einst von Werner Brendel die Berge hinaufgejagt.

In klassischem Alpine-Blau – die 1300S von Hans Schulze Schwering, einem der Pioniere der Marke auf deutschen Rundstrecken.

Und schließlich, in elegantem Weiß – die legendäre A110 1100 „Tour de France“, einst vom Lausanner Gentleman-Racer André Wicky über die Alpenpässe gejagt.

 

Die Kriterien der Jury blieben im Verborgenen. Doch was zählt, ist die Würdigung.

Die feine A110 1100 wurde nicht übersehen – sie durfte über den Catwalk rollen, geehrt, bestaunt, gefeiert.

Ein Moment, der Automobilgeschichte lebendig machte – und ihr Respekt zollte.





MILLE MILES MAGAZINE

JANUAR 2017




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