A110 1800 Gr. IV "Olympia Rallye 1972"
- Jürgen Clauss

- 30. Aug. 2022
- 17 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Mai
CLIENT COMPETITION
HISTORY
RALLYE ZLATNI / BULGARIEN RALLYE
23.-25. JUNI 1972



© Todor Tomov [www.rally-club.bg]
GOLDEN SANDS
Vor dem im Hintergrund liegenden Goldstrand am schwarzen Meer bei Sliven, treiben die Gebrüder Takov Ihre Berlinette bergwärts.
Die Gebrüder Yancho und Illia Takov aus Bulgarien waren in den 1970er Jahren aktive Rallyefahrer, die insbesondere durch ihren Einsatz von Alpine A110 Berlinetten bekannt wurden. Yancho Takov, Sohn des damaligen bulgarischen Außenhandelsministers Peko Takov, erwarb 1972 eine Alpine A110 1800 Gr. IV direkt von Jean Rédélé, dem Gründer von Alpine.

© Todor Tomov [www.rally-club.bg]
PARC FERMÈ IN SLIWEN - EIN BLICK INS BLAUE FEUER
Ein heißer Sommertag in Sliwen. Staub liegt in der Luft, vermischt mit dem Duft von Öl, Benzin und glühendem Asphalt. Und da stehen sie – „Les Bleus“, die legendären Alpine Berlinetten, in Reih und Glied, als hätte der Himmel selbst sie ausgespuckt.
Von links nach rechts: die elegante 1600S von Tchoubrikov, stolz und kampfbereit. Daneben, wie aus Stahl und Leidenschaft gegossen, die 1800 Gr. IV der Gebrüder Takov – ein wahres Biest aus Bulgarien, mit ihrer unverkennbaren orangen Schnauze. Rechts daneben die A110 1800 Gr. IV von Maurice Nussbaumer, bereit, das Feld in Sturm zu nehmen.
Und rundherum? Ein Kaleidoskop der Farben – rot und gelb leuchten die Bulgaralpines, als wollten sie der Sonne Konkurrenz machen. Doch es ist mehr als bloße Farbspielerei: Die Rennabteilung in Dieppe wusste, was sie tat. Die farbigen Stoßstangen und Stoßstangenhörner waren taktische Signale – Markierungen für Eingeweihte, sichtbare Unterscheidungsmerkmale für Mechaniker, Zuschauer und Rallye-Pioniere gleichermaßen. Sie ließen schon von weitem erkennen, wer da angerauscht kam, Staub aufwirbelnd, das Heulen des Motors wie ein Kampfschrei.
Und mittendrin, die Takov-Berlinette, von Anfang an mit orangen Stoßstangen geadelt – eine Signatur der Geschwindigkeit, ein Vorbote wilder Entschlossenheit. Sliwen sah an diesem Tag nicht nur französisches Design, sondern bulgarischen Kampfgeist auf vier Rädern. Es war kein bloßer Parc Fermé – es war ein Denkmal für den Rallyesport.
© Todor Tomov [www.rally-club.bg]
Startaufstellung in Albena – Nr. 7 die Gebrüder Takov
OLYMPIA RALLYE 1972
13.-19. AUGUST 1972
Alpines Triumphzug durch Deutschland
DEUTSCHLAND IM RALLYE FIEBER
Im August 1972, kurz vor den Olympischen Sommerspielen in München, fand in Deutschland die bislang größte Rallye-Veranstaltung statt: die Olympia-Rallye.
Mit der Olympia-Rallye erlebte Deutschland im August 1972 die bislang größte Veranstaltung dieser Art – mehr als eine halbe Million Fans bestaunten damals die Lenkrad-Artisten entlang der Straßen.
Sie führte von den Segelrevieren in Kiel bis zum Olympiastadion in München und verband somit die beiden Olympiastandorte. Die Strecke erstreckte sich über 3.371 Kilometer und umfasste 62 Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 632 Kilometern. Von den 307 gestarteten Teams erreichten lediglich 145 das Ziel, was die Härte und den Anspruch der Rallye unterstreicht.
Das Teilnehmerfeld war international hochkarätig besetzt. Den Sieg sicherten sich die Franzosen Jean-Pierre Nicolas und Jean Todt im Alpine Renault A110. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Schweden Anders Kulläng / Donald Karlsson sowie die Franzosen Jean Ragnotti / Jean-Pierre Rouget, beide Teams auf Opel Ascona 19 SR.
Mehr als 300 Starter aus 15 Nationen jagten eine Woche lang über 65 Sonderprüfungen zwischen Kiel und München über eine Gesamtdistanz von 3.300 km.

OLYMPISCHE SPIELE
Im Vorfeld der Spiele von München trat die Weltelite des Rallyesports vom 13. bis 19. August 1972 fast geschlossen zur «Olympia-Rallye» an. Die erste Vollversammlung der internationalen Rallye-Elite in Deutschland wurde zu einer Mammut-Veranstaltung mit gigantischem Organisationsaufwand.
Werksmannschaften von Alpine, Ford, BMW, Opel und Datsun rollten an den Start. Alles was in der Rallye-Zunft Rang und Namen hatte, war da. Nicolas und Darniche (Alpine), Warmbold und Aaltonen (BMW), Mikkola und Glemser (Ford), Kulläng und Ragnotti, Greder und Madame Beaumont (alle Opel). Und natürlich die komplette deutsche Elite.
Und noch einer war da, aber den kannte noch niemand so richtig: Röhrl, Vorname Walter, mit Beifahrer Hannes Rothfuß. Als der 25-Jährige aus Regensburg im Capri RS gleich zu Beginn die ersten Bestzeiten hinknallte, waren alle erst mal ratlos. Fragen über Fragen, auch bei den Verantwortlichen: «Wo kommt der her? Was hat er bisher gemacht?
Und überhaupt kann das ja alles gar nicht sein.»
Und dann war da noch so ein kleines, eher unscheinbares Männlein, der artig seinen Job als Beifahrer auf dem heißen Sitz in der Sieger-Alpine seines französischen Kumpels Jean-Pierre Nicolas verrichtete. Wir reden über Jean Todt, der sich aus der blauen Sieger-Alpine 1800 wand, seine dicken Hamsterbacken bis zum Anschlag aufplusterte und breit grinsend in die Fotografenrunde blickte. Ja, genau der Jean Todt, später Ferrari-General und ehemaliger FIA-Präsident.
Quelle: www.speedweek.com


©McKlein

VORSTART ERBACH -
EIN AUFTAKT VOLLER HOFFNUNG
Erbach, tief im grünen Herzen des Odenwalds. Der frühe Morgen liegt still über dem Vorstartplatz, doch unter den Fahrern brodelt es. Die Spannung ist greifbar. Inmitten der aufheulenden Motoren und letzten Checks stehen zwei Männer, vereint durch Leidenschaft, Herkunft – und eine Alpine Berlinette 1800 Gr. IV:
Yancho und Illia Takov.
Sie kamen aus Bulgarien, mit Feuer in den Augen und dem Duft französischer Ingenieurskunst in der Nase.
Die Gebrüder Takov, unterstützt vom legendären Illja Tchoubrikov, dem Vater der Bulgaralpine – waren mehr als Fahrer. Sie waren Botschafter eines automobilen Traums, der sich über politische Grenzen hinweg verwirklichte. Ihre Berlinette war kein gewöhnlicher Wagen. Sie war einst für Ove Andersson bestimmt, nun stand sie unter bulgarischer Flagge an der Startlinie. Ausgeliefert mit orange leuchtenden Stoßstangen – wie ein Signal an die Welt: Wir sind hier und wir sind bereit.
Doch dann, Wertungsprüfung Nr. 36 in Schlüchtern – das jähe Ende. Ein Defekt, ein Abbruch, das Aus. Die Rallye war vorbei. Aber nicht ihr Geist. Denn was die Takovs mitbrachten, war mehr als Tempo und Technik: Es war die kühne Idee, dass Motorsport kein Privileg des Westens bleiben musste. Zwei Werks-Berlinetten, direkt von Jean Rédélé nach Bulgarien – das war ein Paukenschlag durch den Eisernen Vorhang. Der Vorstart in Erbach wurde zum Symbol.
Für Aufbruch, für Freundschaft über Grenzen hinweg.
POLEN RALLYE 1974
12.-13. JULI 1974

PEACE & FRIENDSHIP– RALLYE UNTER DEM ZEICHEN DER HOFFNUNG
Krakau, Juli 1974 – die Straßen beben, Motoren röhren, Staub wirbelt auf. Die 34. Rallye Polen verspricht, ein Höhepunkt im Kalender zu werden: der sechzehnte Lauf der Rallye-Europameisterschaft, zugleich der dritte Lauf des Peace and Friendship Rally Cup – eine Serie, geboren aus der Vision, dass Motorsport Brücken bauen kann, wo Politik Mauern errichtet.
Peace & Friendship – was für ein Name! Und doch: Unter diesem Banner sollten sich Mut, Idealismus und bittere Realität kreuzen. 27 Wertungsprüfungen lagen zwischen Triumph und Tragik. Denn obwohl der Geist der Völkerfreundschaft wehte, stolperte die Organisation über sich selbst.
In Górka-Strachocina, auf WP12, kam es zur Katastrophe: Rallye-Legende Sobiesław Zasada kollidierte frontal mit dem Fahrzeug eines Rennkommissars – der in entgegengesetzter Richtung auf der Strecke fuhr.
Ein fatales Versagen in der Streckensicherung, das beinahe Menschenleben kostete.
Als hätte das Schicksal noch einen Haken mehr schlagen wollen, geriet auch die Zeitnahme ins Wanken. Proteste, Ungereimtheiten, und am Ende ein Gesamtklassement, das mehr Fragen als Antworten hinterließ. Doch trotz aller Widrigkeiten war es ein Rennen, das Spuren hinterließ. Denn Peace & Friendship war mehr als nur ein Titel – es war ein Versuch, Rivalität in Respekt zu verwandeln. Und auf den rauen Pisten Polens blitzte für einen Moment die Idee auf,
dass selbst im Staub der Sonderprüfungen der Traum von Verständigung leben kann.

© Robert Szombati Collection
© Robert Szombati Collection, András Fekete
SCHOTTERPISTE - TANZ IM STAUB
Der Himmel hängt tief über dem polnischen Hinterland, grau und schwer – doch unter den Rädern der CK-0171 tanzt der Staub. Radislav Petkov und Gantcho Gantchev sind keine Sonntagsfahrer, sie sind Jäger. Und ihre Beute ist die Zeit.
Die Schotterpiste unter ihnen ist rau, unnachgiebig, ein einziger Widerstand gegen Geschwindigkeit. Doch das Duo kennt keine Gnade – sie werfen den Wagen in die Kurven, Steine klatschen gegen die Radkästen, das Fahrwerk schreit. Die Landschaft? Ein Bilderbuch aus Hügeln, Feldern und alten Wäldern. Aber für Petkov und Gantchev zählt nur der nächste Scheitelpunkt, der nächste Drift, der nächste Moment, in dem die Maschine fliegt, statt fährt.
CK-0171, getrieben von Präzision und Wahnsinn, pflügt durch das Herz des Ostens, als wäre der Weg selbst das Ziel. Hier draußen, auf losem Untergrund, herrschen andere Gesetze – hier siegt, wer Gefühl mit Mut paart, wer den Schotter nicht fürchtet, sondern liebt.
Und während das Röhren des Motors langsam in der Ferne verhallt, bleibt nur eine Spur im Staub – und das Echo von Leidenschaft, das lange nachhallt zwischen den Bäumen.
RALLYE ZLATNI / BULGARIEN RALLYE
21.-22.JUNI 1975

VOLLES HAUS - VOLLE LEIDENSCHAFT
Es ist 1975, irgendwo zwischen Plovdiv und Pamporovo – und Bulgarien bebt. Die Rallye ist in der Stadt und das Volk strömt in Massen. Volles Haus ist noch untertrieben, es ist ein Wallfahrtsort für Benzinverrückte, ein Fest der Geschwindigkeit inmitten des sozialistischen Alltags.
Die Straßenränder platzen aus allen Nähten. Tribünen, Parkhäuser, Hausdächer – jedes Fleckchen wird zur Arena, jeder Balken zur Tribüne. Männer, Frauen, Kinder – sie alle drängeln sich an den Kurs, hungrig nach dem Donnern der Motoren, nach dem sirrenden Vorbeiziehen der Boliden, nach dem einen Blick auf die Legenden von Alpine, Wartburg, Moskwitsch oder Lada.
Im Ostblock war der Rallyesport mehr als nur ein Rennen – er war Eskapismus, ein Sturm der Freiheit, eine Demonstration technischer Kühnheit gegen den grauen Alltag. Und wenn die Maschinen mit kreischenden Drehzahlen durch die Dörfer peitschten, verwandelte sich das Land in ein pulsierendes Herz aus Adrenalin, Staub und Euphorie.
Die Bulgarien Rallye 1975 war kein bloßer Wettbewerb. Sie war ein Volksfest, eine kollektive Ekstase, ein Beweis dafür, dass Motorsport keine Grenzen kennt, nur Leidenschaft. Und die war hier überall. Laut. Lebendig. Unaufhaltsam.
BULGARISCHER RALLYEMEISTER
1975 – ein neues Kapitel beginnt, geschrieben in Öl, Rauch und Siegeswillen. Der Klang der Motoren hallt über die Berge Bulgariens, doch einer sticht heraus: CK-0172 – einst CK-0171 – nun unter der festen Hand eines Mannes, der bereit ist, Geschichte zu schreiben: Ivan Nikolov.
Mit dem Wechsel des Kennzeichens war es mehr als nur eine formale Änderung – es war ein Neuanfang. Die Berlinette, kampferprobt und von Legendenhand gesteuert, bekam mit Nikolov einen neuen Lenker.
Einen, der wusste, wie man eine Maschine nicht nur fährt, sondern führt. Präzise, furchtlos, hungrig.
Ob auf rauem Schotter in Polen oder bei den halsbrecherischen Bergrennen Bulgariens – Nikolov trieb die Alpine an ihr Limit. Die Fans jubelten, die Konkurrenz zitterte. Die CK-0172 tanzte über Asphalt und Schotter wie eine Raubkatze auf der Jagd – kraftvoll, elegant, erbarmungslos.
Am Ende dieses Jahres stand mehr als ein Name auf einer Siegerliste. Es stand ein Statement.
Ivan Nikolov, bulgarischer Rallyemeister 1975. Ein Mann, ein Auto, ein Triumph – geboren aus dem Feuer des Motorsports. Die CK-0172 war nun nicht mehr nur ein Fahrzeug. Sie war Legende.

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SCHWESTERN IM GEISTE
ZWEI EINZIGARTIGE WERKS-ALPINES IM OSTBLOCK – LEGENDEN HINTER DEM EISERNEN VORHANG
Zwischen Beton und Stacheldraht, dort, wo der kalte Wind des Kalten Krieges blies, rollten zwei flammend blaue Blitze – die einzigen echten Werks-Alpine A110, die je den Weg in den Ostblock fanden. Diese Berlinetten waren mehr als nur Rennwagen. Sie waren Symbole einer verbotenen Leidenschaft, technologische Meisterwerke, die Grenzen sprengten und Träume entfesselten.
Im Parc Fermé standen sie einträchtig nebeneinander: die No. 9, die ehemalige Werksalpine 9846HL76, nun pilotiert vom ungarischen Rallyehelden Attila Ferjancz und die No. 12, die legendäre Berlinette der Takov-Brüder.
wei Kämpfer, Seite an Seite – ein seltener Anblick hinter dem eisernen Vorhang.
Von Jean Rédélés Werkshand direkt in die Hände bulgarischer Rallyepioniere – Yancho und Illia Takov – erhielten diese Maschinen eine Mission, die weit über bloßen Motorsport hinausging.
Ausgestattet mit orangen Stoßstangen, damit jeder sie schon von Weitem erkannte, waren sie Kampfwagen im Staub der Rallyepisten, leuchtende Botschafter französischer Ingenieurskunst im Schatten politischer Schranken.
Diese zwei Alpine A110 waren mehr als Fahrzeuge. Sie waren Brücken zwischen Welten, die sich sonst fernblieben. Jedes Rennen, jede Kurve, jede Wertungsprüfung wurde zum Beweis, dass Geschwindigkeit und Mut sich nicht von Grenzen aufhalten lassen. Die Werks-Alpine A110 im Ostblock – zwei Legenden auf vier Rädern, unsterblich in Staub, Asphalt und Erinnerung.

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LEIDENSZEIT– DER KAMPF DER TAKOV ALPINE
1976 – die einst stolze Berlinette der Takov-Brüder zeigt tiefe Narben. Jede Verletzung, jeder Kratzer erzählt von erbitterten Kämpfen auf staubigen Rallyepisten und den Spuren des harten Lebens hinter dem eisernen Vorhang.
Das bläulich schimmernde Fiberglas ist gezeichnet von Erschöpfung, doch die Seele der Alpine brennt noch immer hell.
Der damalige Besitzer Ivan Nikolov gibt nicht auf. Trotz der deutlichen Kampfspuren, trotz mangelhafter Ersatzteilversorgung und unzureichender Wartung setzt er die Alpine weiter bei lokalen Rallyes ein – ein Zeichen von ungebrochenem Willen und Leidenschaft. Das Auto mag gezeichnet sein, doch es rollt weiter, trotzt Widrigkeiten,
kämpft gegen die Widrigkeiten der Zeit und die Schwere des Ostblocks.
Diese Berlinette ist kein gewöhnliches Fahrzeug mehr. Sie ist ein lebendiges Zeugnis von Durchhaltevermögen,
ein Symbol für jene, die nicht aufgeben, auch wenn die Umstände gegen sie stehen. Die Takov Alpine – eine Kämpferin, deren Herz trotz aller Wunden weiter schlägt.
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AUSGEMUSTERT - DIE VERGESSENE KRIEGERIN
Einst glühte sie im Rennfieber, jetzt steht sie verlassen im Schatten – auf einem staubigen Hinterhof, zwischen Mülltonnen und Unrat. Die Takov Alpine, einst stolze Berlinette, wirkt gebrochen, ausgezehrt von Jahren des Kampfes und der Vernachlässigung. Ihre glänzende Rennkarriere scheint vorbei, die Tage der schnellen Kurven und jubelnden Fans gezählt.
Ob sie in diesem traurigen Zustand überhaupt noch fahrtauglich war, bleibt ein Rätsel. Viele Jahre fristete sie ihr Dasein verborgen in Bulgarien, von der Welt vergessen. Malträtiert, ausgeplündert, ihr einstiger Glanz verblichen – ein Relikt, das zwischen Hoffnungslosigkeit und dem stummen Vergehen schwankte.
Doch gerade in diesem Verfall liegt eine Geschichte von Leidenschaft, Mut und dem ungebrochenen Geist des Motorsports. Die Takov Alpine ist mehr als Karosserie und Motor – sie ist eine Legende, die nur darauf wartet, wiederentdeckt und neu entfacht zu werden. Ein Schicksal, das trotz allem auf Erlösung hofft.
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SEARCH AND RESCUE
FRENCH CONNECTION
MÄRZ 2004
DIE ODYSSEE EINER BERLINETTE – VON VERGESSENHEIT ZUR WIEDERGEBURT
Cyril Mancel, Sohn des legendären Berlinette Mag Herausgebers Jean-Jacques Mancel und Monika Mancel hielten einst die traurigen Überreste einer Berlinette in ihren Händen – einer Berlinette, deren Geschichte im Nebel der Zeit verloren schien. Dieses Fahrzeug, einst eine strahlende Rennmaschine, war nun ein Schatten seiner selbst, zerschunden und geplündert - ein Geist, der auf Erlösung wartete.
Im Oktober 1993 fand die Berlinette, nach Jahren der Verbannung im fernen Bulgarien, endlich den Weg zurück in ihr Ursprungsland Frankreich – belegt durch Zolldokumente. Für den Kenner war unübersehbar: Dies war eine original Wettbewerbsversion, ein Juwel der Rennsportgeschichte.
Doch niemand wagte sich daran, dieses besondere Stück zu restaurieren oder ihre Geschichte zu ergründen. Stattdessen wurde sie weiter ausgeplündert, beraubt ihrer kostbaren Anbauteile – ein langsames Vergehen, ein Verfall, der das Herz jedes Motorsportliebhabers schmerzen lässt.
Am Ende ihrer langen Odyssee stand sie da - nackt, geschändet, mehr tot als lebendig.
Die Hoffnung, dass sie je wieder zum Leben erweckt würde, war ein flackerndes Licht im Dunkel.
Doch dann, im März 2004, kam der Wendepunkt. Ein Anruf von Monika Mancel zu mir – eine Chance zur Rettung, zur Wiedergeburt. Ich übernahm das Wrack von Cyril Mancel, begann sofort mit akribischer Recherche, um die verlorene Historie zu entschlüsseln und die fehlenden Teile zu beschaffen.
Zunächst galt das Fahrzeug als die ehemalige A110 1600S von Illja Tchoubrikov, jenem Mann, der als Produzent und Lizenznehmer die berühmten Bulgaralpine baute und enge Verbindungen zu Jean Rédélé pflegte.
Doch die schmale Karosserie der 1600S, belegt durch historische Fotos, schied als Kandidat aus.
Die wahre Geschichte offenbarte sich in einem entscheidenden Telefonat mit Illja Tchoubrikov selbst. Er berichtete von zwei „Client-Competition“ A110, die 1972 den Weg nach Bulgarien fanden. Gemeinsam mit seinem Freund Yancho Takov hatte er das Alpine-Werk in Dieppe besucht.
Dort, in den heiligen Hallen der Rennsportabteilung „Service Courses“, stand die legendäre Alpine 1800 Gr. IV –
mit breiten Kotflügeln, den berühmten „Ailes Plates“ der Gruppe 4 und auffälligen orangen Stoßstangen.
Dieses Fahrzeug, ursprünglich für Ove Andersson vorbereitet, weckte sofort die Begierde von Yancho Takov.
Takov erwarb diese einzigartige Berlinette und brachte sie nach Bulgarien. Gilles Vallerian’s Fahrzeugregister bestätigt: Dieses Fahrzeug war eines der allerersten mit den markanten breiten Kotflügeln, das die Werkstore verließ.
Die Fotostrecke die ich vorfand, zeigt das traurige Bild des Wracks in jenem Moment, als es in meine Hände gelangte – ein scheinbar verlorenes Stück Motorsportgeschichte, dessen Seele noch tief in den zerfetzten Karosserien schlummerte.
Doch dies ist keine Geschichte des Endes. Es ist die Erzählung von Wiederauferstehung, von der Leidenschaft eines Einzelnen, der das Flüstern der Vergangenheit hörte und die Berlinette Stück für Stück zurück ins Licht führte –
zurück auf die Piste, zurück in die Herzen aller, die den wahren Geist des Rallyesports lieben.
BLOOD SWEAT AND TEARS
VORSICHT SPEZIALIST - EINE LEKTION IN VERTRAUEN UND VERRAT
AUGUST 2012
TOTALVERLUST
Ein bitterer Moment, der wie ein Schatten über der langen Reise dieser Berlinette liegt.
2004 stand ich am Anfang meiner Restaurationsreise – voller Hoffnung, aber ohne die nötige Erfahrung im Umgang mit Polyesterharz und Glasfasermatten. In der Überzeugung, einen Profi zu beauftragen, übergab ich die Karosserie einem vermeintlichen Spezialisten nahe Passau, einem Mann, der sich mit der Restauration von Alpine A110 vermeintlich auskannte.
Doch die Hoffnung wandelte sich in jahrelanges Warten – über 8 lange Jahre lag die Karosserie dort, zerschnitten in drei Teile, unbewegt, ohne Fortschritt, ohne Leben. Statt Liebe und Sorgfalt bekam ich zurück, was sich wie ein Verlies anfühlte. Ein zerstückeltes Wrack und das schmerzliche Wissen, dass die geleistete Anzahlung – ein fünfstelliger Betrag – einfach verschwand. Nicht erstattet, nicht gerechtfertigt – schamlos einbehalten.
Dieses unseriöse Verhalten war einer der dunkelsten Tiefpunkte meiner Restaurationsgeschichte, ein Verrat an Vertrauen und Leidenschaft. Namen will ich nicht nennen, doch diese Warnung gilt allen, die den Traum vom eigenen Rennwagen hegen. Seid wachsam! Prüft mit Argusaugen die Seriosität und Kompetenz derer, denen ihr eure Schätze anvertraut.
Denn manchmal sind es nicht die schweren Maschinen, die am härtesten kämpfen, sondern das Vertrauen, das man schenken muss. Vorsicht Spezialist! Lass dich nicht täuschen – denn nicht jeder, der „Profi“ sagt, meint es ehrlich.
"DO IT YOURSELF" - DIE WIEDRGEBURT EINER LEGENDE
Acht lange Jahre des Wartens, der Enttäuschung und dann die Entscheidung: Selbst anpacken, lernen, wachsen.
Ich tauchte ein in die Welt von Polyesterharz und Glasfasermatten, tastete mich Schritt für Schritt vor, oft unbeholfen, doch voller Leidenschaft und Entschlossenheit.
Der Zufall führte mich zu Willi Deppert, einem wahren Meister seines Fachs, wohnhaft nur einen Steinwurf entfernt von meiner Werkstatt. Ein Mann mit vierzig Jahren Erfahrung in der Herstellung von Motorsportteilen aus GFK, der Kajaks vermietete – doch viel mehr als das. Ein Hüter alter Handwerkskunst, der mir nicht nur sein Wissen schenkte, sondern auch eine Freundschaft. Seine Ratschläge, Tricks und unermüdliche Geduld wurden zum Motor meiner Restaurationsreise.
Binnen eines Jahres erwachte die Berlinette 1800 Gr. IV aus ihrem Dornröschenschlaf. Schicht für Schicht, Matte für Matte, fand das einstige Rennmonument zurück zu seiner stolzen Gestalt.
Doch die Arbeit war weit mehr als bloße Handwerkskunst – es war eine Suche nach Authentizität, nach dem wahren Geist dieses einzigartigen Fahrzeugs.
Als eines der ersten Gruppe 4 Modelle mit den breiten Kotflügeln bewahrte sie noch das Haifischmaul des Serienmodells, den markanten Lufteinlass unter der Frontstoßstange, der kühlende Atem für den Radiator.
Doch unter der Oberfläche offenbarten sich technische Meisterwerke.
Ein steiler Kühlerschacht leitete die Luft zum vergrößerten Wasserkühler aus dem Renault 16, während der Ölkühler,
einst im Heck, jetzt neben dem Wasserkühler thronte. Ein mächtiger Ventilator, ebenfalls aus dem R16,
sorgte für frischen Wind, wenn die Hitze stieg oder das Tempo stockte.
Die Batterie, im Gegensatz zu späteren Gruppe-4-Versionen, blieb unten – verborgen in einer GFK-Box hinter dem Wasserkühler, Zeugnis der Ingenieurskunst, die Leistung und Kühlung meisterhaft balancierte.
Diese Wiedergeburt war nicht nur eine handwerkliche Herausforderung, sondern eine Liebeserklärung an die Alpine A110 – eine Ode an die Leidenschaft, das Durchhaltevermögen und die Kunst des Selbermachens.
LACKIERUNG
OKTOBER 2012
SPRAY & PRAY
Endlich ist alles vorbereitet – die Karosserie sitzt wie ein Schmuckstück, alle Spuren der Jahre sorgfältig beseitigt.
Nun liegt sie in den Händen eines Lackiermeisterbetriebs, der schon so manche Alpine mit seinem Können verwandelt hat. Aus jedem Projekt habe ich gelernt, Erfahrungen gesammelt und sie in diese Arbeit fließen lassen.
Dieses Mal zählt jede Nuance, jedes Detail – Fine-Tuning auf höchstem Niveau, kein Raum für Zufälle.
Verlorene Lichtkanten, jene feinen Linien, die sich wie eine Ader vom Hauptscheinwerfer über Kotflügel und Tür bis zum hinteren Radlauf ziehen, werden behutsam neu modelliert. Sie erwachen zurück zum Leben, zeichnen die Konturen der Berlinette wieder mit klarer Eleganz.
Spritzspachtel, Füller, Lack und Klarlack – Schicht um Schicht, begleitet von endlosem Schleifen, bis jede Fläche perfekt erscheint. Doch der wahre Maßstab liegt nicht allein im Auftrag des Lacks – sondern in der Leidenschaft, der Geduld und der Liebe zum Detail, mit der zuvor jede Kurve, jede Kante, jede Fläche behandelt wurde.
Denn erst diese Hingabe macht aus Farbe eine Haut, die atmet – die Geschichte, Charakter und Seele dieses legendären Fahrzeugs sichtbar und fühlbar macht.
REMONTAGE
DEZEMBER 2012
STEP BY STEP
Nach der harten Pflicht des Lackierens folgt nun die Kür, das behutsame Wiederzusammenfügen der Legende.
Jeder Anbauteil wurde mit größter Sorgfalt überarbeitet, aufgearbeitet und seit Monaten sorgsam sortiert – anbaubereit und voller Vorfreude auf den Moment, endlich wieder am Platz zu sein.
Planung ist hier mehr als nur Organisation – sie ist das Fundament, das den Fluss der Arbeit garantiert und verhindert, dass das Projekt durch fehlende Teile ins Stocken gerät.
Die zähe Zeit, in der unermüdliche Stunden kaum sichtbaren Fortschritt brachten, gehört der Vergangenheit an.
Jetzt findet jedes noch so kleine Bauteil seinen angestammten Platz und bleibt dort , fest verwurzelt, als wäre es immer schon dort gewesen. Stück für Stück erwacht die Skulptur zum Leben, die Linien der Berlinette formen sich wieder, kraftvoll und stolz.
Mit jeder Minute, die ich dem Projekt schenke, rückt sie ein Stück näher an ihre Vollendung – ein lebendiges Kunstwerk aus Leidenschaft und Handwerk, das bald seine ganze Schönheit entfalten wird.
BACK ON TRACK
DER WEG IST DAS ZIEL
APRIL 2014
NEVER GIVE UP
Was für ein langer, steiniger Weg, ein Pfad voller Irrungen, Wirrungen, Höhen und Tiefen, gespickt mit Hindernissen und persönlichen Rückschlägen. Doch aufgeben? Das war niemals eine Option.
Zehn Jahre nach dem Kauf dieses scheinbar verlorenen Wracks und gerade einmal zwei Jahre, nachdem ich die Karosseriearbeiten selbst in die Hand nahm, rollt sie endlich wieder – kraftvoll und stolz – hinaus auf die Straße im schwäbischen Wald. Zum allerersten Fotoshooting.
Alle Mühen, alle schlaflosen Nächte, die Frustrationen und die Herausforderungen – sie sind vergessen, ausgelöscht im Moment der Freude. Die Berlinette, einst abgewrackt, fast verloren, lebt wieder.
Dieses Bild, diese Rückkehr ins Leben, weckt eine Welle von Glück, Genugtuung und tiefem Stolz. Denn nicht nur das Ziel zählt, es ist die Reise selbst, die uns formt und antreibt. Und diese Reise hat sich mehr als gelohnt.
GET OUT AND DRIVE
DAS BESSERE IST DER FEIND DES GUTEN
AUGUST 2017
SCHEIDEN TUT WEH
Die No. 72 der Olympia Rallye 1972 drehte ihre ersten Runden auf den sanften Hügeln und kurvigen Straßen des Schwäbischen Waldes. Ihr Anblick war pure Magie – eine unwiderstehliche Verlockung, die mein Herz im Sturm eroberte. Ich schwor mir, dass unsere Liaison ewig währen würde.
Doch wie so oft endet eine Liebesgeschichte unerwartet und schmerzhaft.
Ein neuer Verehrer trat in mein Leben – ein Cowboy, der über den großen Teich flog, nur um ihr seine Zuneigung zu zeigen. Ich kämpfte mit aller Kraft, diesem Begehren zu widerstehen, doch nach einer langen Nacht im Showroom, voller Geschichten, Anekdoten und unzähliger Gläser Vin Rouge, war es um mich geschehen. Unsere Trennung war besiegelt.
Mit schwerem Herzen ließ ich sie ziehen, wissend, dass ich sie nicht halten konnte. Nur wenige Wochen zuvor hatte Jean Charles Rédélé mir ein unwiderstehliches Angebot gemacht – eine A210 Le Mans Prototyp aus seiner Sammlung zum Kauf angeboten.
So wurde aus dem Sprichwort „Das Bessere ist der Feind des Guten“ Realität. Meine geliebte Berlinette fand ihren Weg über den Atlantik nach San Francisco, wo sie heute auf renommierten Classic-Car-Events strahlt und bewundert wird.
Manchmal, wenn die Sonne über der Marina Bay glitzert, zeigt sie sich dort, majestätisch und stolz. Auf ihrem sonntäglichen Ausritt über die Golden Gate Bridge, zieht sie die begehrlichen Blicke aller Autofans auf sich, auf dem Weg zu Cars & Coffee in Sonoma – ein funkelnder Stern am Klassiker Himmel.
CAR IN DETAIL
SCHATZSUCHE
LIPSHEIM - REIMS - PARIS
TRÈS JOLIE
Kaum zu fassen, dass all diese Teile nun wieder an ihrem angestammten Platz ruhen. Mehr als Karosserie und Chassis hatte das Wrack einst nicht mehr zu bieten, als es zu mir kam. Doch meine Vision war klar, lange bevor ihr verblasster Glanz neu erstrahlte. Sie war eine Perle unter Kieselsteinen – ihr Leuchten verloren, von der Welt kaum bemerkt,
obwohl es ihr gebührte, zu strahlen.
Jedes Detail sollte so werden, wie Yancho Takov sie einst in Dieppe übernahm und zur Olympia Rallye in Kiel an den Start brachte. Neben unermüdlicher Restaurationsarbeit führte mich die Jagd nach Originalteilen quer durch Frankreich: Paris, Reims, Lipsheim – Pilgerstätten meiner Schatzsuche nach verlorenen Juwelen.
Doch am Ende gab ich mich nicht ganz dem Original hin. Wie bei Damen das Schuhwerk, so sind für Autos die Felgen die Krönung. Die dreiteiligen Gotti Monte Carlo Räder in mattem Gold bilden einen kühnen Kontrast zum
„bleu métallisé“ – nur ein schmaler Silberrand am Felgenhorn bleibt ein glänzendes Echo der Tradition.
Der „alpineLAB“-Schriftzug auf der Außenschüssel besiegelt die kleine Rebellion, das kreative Augenzwinkern des Restaurators – ein Zeichen dafür, dass die Olympia-Prinzessin nicht nur ihre Geschichte, sondern auch eine neue Handschrift trägt.
CONCOURS
THE QUAIL, A MOTORSPORT GATHERING
MONTEREY CA, AUGUST 2018
RITTERSCHLAG
Zehn Tage lang versammeln sich im August Kenner und Enthusiasten aus aller Welt auf der Monterey-Halbinsel –
ein Fest für Automobildesign, Ingenieurskunst und leidenschaftliche Kameradschaft.
Das Kronjuwel all dieser Veranstaltungen ist „The Quail - A Motorsport Gathering“. Eingebettet in die sattgrüne Idylle eines Golfplatzes, der sich sanft an die majestätische Santa Lucia Bergkette schmiegt, trifft exquisite Küche auf die kostbarsten Juwelen der Oldtimer-Sportwagenwelt.
Hier zeigen renommierte Hersteller ihre neuesten Luxuswagen – doch der wahre Star sind die legendären Klassiker.
Die limitierten Tickets zu diesem erlesenen Event sind begehrter als Gold, lange vor dem großen Tag vergriffen –
für über 700 Dollar ein Preis, der nur echten Liebhabern ein Lächeln entlockt.
Die Startplätze für den renommierten Concours sind so rar wie ein funkelnder Diamant – nur wenige Auserwählte treten überhaupt in den Ring. Schon die Teilnahme ist ein Ritterschlag.
Und dann, mitten in dieser erlesenen Gesellschaft, steht sie – die kleine Alpine, ein zierliches Juwel auf dem üppigen Rasen von „The Quail“. Sie misst sich mit den Giganten, kämpft in der Klasse „Post War Racing Cars“ um Ruhm und Ehre.
Kurz gesagt: Der 1. Platz für die Kleinste unter den Konkurrenten kam wie ein Donnerschlag.
Die Richter, verzaubert vom unnachahmlichen Charme der kleinen Französin, machten einen Traum wahr.
Die OLYMPIA RALLYE A110 triumphiert gegen illustre Rivalen – ein Sieg, der fast wie ein Ritterschlag anmutet.
Natürlich sei der Vollständigkeit halber erwähnt, dass drei der Juroren französischer Herkunft waren – ein wohlwollendes Zünglein an der Waage. Doch wen kümmert das schon?
Der überglückliche Besitzer der No. 72 strahlte mit der kalifornischen Sonne um die Wette und feierte diesen historischen Triumph – ein Moment, der für immer in die Geschichte eingehen wird.






























































































































































































































